4.10.2016

Ratschläge für den fortgeschrittenen Waschbeckenbesitzer

Nicht nur Staubsauger, auch Waschbeckenabflüsse lassen manchmal nichts mehr (oder kaum was) durch, weil eine Summe aus angesammeltem Dreck den Abfluss verstopft. Man kann sich einen chemischen Gewaltsäureauflöser besorgen, der sich durch den Pfropfen durchfräst – meistens geht es aber viel schneller und schonender, indem man an der richtigen Stelle den Abfluss aufschraubt.

So ein Abfluss schaut in der Regel so aus:


Der U-förmige Teil ist der sogenannte "Geruchsverschluss": Dort drin bleibt immer etwas Wasser stehen, sodass sich vom eigentlichen Abflussrohr in der Wand keine abflussartig riechenden Ausdünstungen verkehrt Richtung Badezimmer ausbreiten. Es gibt auch andere Bauarten, wo der Geruchsverschluss in einem kurzen dicken Rohr untergebracht ist, aber offenbar baut man heuzutage in der Regel wieder die alte Form mit dem U-Rohr.

Diese Konstruktion hat mehrere Schraubringe, die man öffnen kann – tatsächlich reicht es aber, nur den obersten, direkt unter dem Waschbecken, abzuschrauben. Bevor man das allerdings tut, bitte unbedingt einen (dichten) Kübel oder ein Plastikschaff drunterstellen – es wird gleich ein wenig unangenehm:


Meistens hängt nun von oben nach unten hier ein Zopf aus (vor allem) Haaren und sonstigem Zeug, das im Abfluss verschwunden ist. Leider ist dieser Zopf wunderbar mit Seife und/oder Fetten verklebt und ist im heftigen Umbau durch irgendwelche freundlichen Bakterien, was ihn grauslich stinken lässt. Und wenn der Abfluss wirklich zu ist, dann ist der Zopf auch viel größer als in diesem, noch relativ durchgängigen Fall:


Die folgenden Bilder sind schon nach erfolgter Reinigung aufgenommen, daher sieht man weder den Dreck noch den Kübel, aber hoffentlich das Vorgehen. Man kann das Rohr nun auf die Seite drehen ...


... und dann den Dreck herunterziehen. Üblicherweise hat er sich in der Mechanik verhakt, die den Abfluss öffnet und schließt – aber mit etwas Brutalität kann man genügend Haare von dort runterreißen oder -ziehen, damit der Großteil des Abflussrohres wieder offen ist. Es reicht auch, wenn man den Großteil rauskriegt – er wird eh wieder zuwachsen.

Wenn man will, kann man auch das U-Rohr einfach aus der Wand ziehen (es ist nur reingesteckt) und in der Badewanne einmal Wasser durchlaufen lassen (oder auch im Waschbecken – dann muss aber der Kübel genau untendrunter stehen, sonst wird's ungemütlich!), um sicherzustellen, dass da nicht noch ein weiterer Propfen drin ist:


Dann steckt man das Rohr wieder in die Wand, schraubt mit dem obersten Ring das U-Rohr wieder fest ans Waschbecken ...


..., schüttet den Inhalt des Kübels ins Klo und kann sich nun längere Zeit wieder an einem freien Abfluss erfreuen!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen